Mehr Kapital für Gründer

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Kapital für Gründer

Start-up-Unternehmen in Deutschland sollen künftig leichter Risikokapital erhalten können. Bundeswirtschaftsminister Habeck will Defizite für Gründer am Standort Deutschland mit einer umfassenden Strategie beseitigen.

Bessere Finanzierung, Reformen bei der Mitarbeiterbeteiligung, besserer Zugang zu öffentlichen Aufträgen – mit einer umfassenden Start-up-Strategie will Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) Defizite am Start-up-Standort Deutschland beseitigen und junge Unternehmen als Treiber wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Dynamik und Erneuerung unterstützen. Ein zentraler Baustein des Entwurfs, der noch innerhalb der Ampel abgestimmt werden muss, sind verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups. Deutschland hat hier unter anderem gegenüber den Vereinigten Staaten und asiatischen Ländern Nachholbedarf.

Unter Einsatz öffentlichen Kapitals will Habeck den deutschen Wagniskapitalmarkt gemeinsam mit privaten Investoren stärken. Vor allem die Gründerszene in Schlüsselbereichen wie Klimaschutz, Künstliche Intelligenz, Medizin und Kreislaufwirtschaft soll profitieren. Außerdem wird ankündigt, passende Finanzierungsinstrumente für gemeinwohlorientierte Start-ups zu entwickeln. Auf EU-Ebene sollen bis 2025 mindestens 20 Prozent an Fondsmitteln in grüne, nachhaltige und soziale Projekte investiert werden.

Das Ministerium kündigt außerdem steuerliche Maßnahmen an. Angestrebt wird eine „weitreichende und europarechtssichere Ausgestaltung der Umsatzsteuerbefreiung von Wagniskapitalfonds“. Auch beim Thema Kapitalmarktorientierung der Altersvorsorge soll es Bewegung geben. Den angestrebten Aufbau eines Kapitalstocks bei der gesetzlichen und privaten Altersvorsorge will Habeck mit einer Mindestinvestitionsquote in Wagniskapitalfonds versehen. Außerdem sollen die Anforderungen an Börsengänge „überprüft“ werden. Damit soll sich zunächst eine Arbeitsgruppe beschäftigen. Ziel ist es, die Maßnahmen in dem Strategiepapier bis zum Ende der Legislaturperiode umzusetzen.

Neben Schwierigkeiten bei der Finanzierung machen den Start-ups hierzulande vor allem auch Personalprobleme zu schaffen. Habeck strebt deshalb weitere Vereinfachungen für Fachkräfte aus dem Ausland an. Außerdem soll es steuerliche Änderungen bei der Mitarbeiterbeteiligung geben.

In der Jungunternehmer-Szene stießen die Pläne auf viel Zustimmung. „Der Entwurf ist rund und insgesamt extrem wichtig für die Branche“, sagte Christian Hülsewig, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Logistik-Gesellschaft Schüttflix. Erfreut äußerte er sich vor allem darüber, dass Jungunternehmen bei öffentlichen Aufträgen stärker berücksichtigt werden sollen. Lob kam auch vom „Startup Verband“. „Es werden die richtigen Schwerpunkte gesetzt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Miele. Entscheidend sei nun die konkrete Umsetzung. Vor allem das Thema Mitarbeiterbeteiligung dränge.

(Quelle: FAZ.net)

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