Unternehmensnachfolge
Jährlich streben rund 76.000 Inhaber und Inhaberinnen die Fortführung ihres Unternehmens durch eine geeignete Nachfolge an. Eine Ursache für die aktuelle Entlastung ist in dem gewachsenen Interesse für Übernahmegründungen zu sehen. Das reduziert die Zahl offener Nachfolgewünsche.
Das Bewusstsein bei den Altinhabern, die Unternehmensnachfolge frühzeitig zu finalisieren, ist wiederholt gestiegen. Der Anteil bereits finalisierter Übergaben liegt nochmals höher. Dennoch wird für knapp 32.000 Mittelständler die Zeit knapp. Sie planen innerhalb der kommenden zwei Jahre eine Nachfolge, haben aber noch keinerlei Aktivitäten für einen erfolgreichen Wechsel an der Spitze unternommen.
Familieninterne Nachfolgen scheinen beim Blick auf die Nachfolgeoptionen zum Auslaufmodell zu werden. Dagegen wird der Wunsch im Mittelstand nach externen Käufern für die Nachfolge stärker. Die von den Inhabern anvisierten Kaufpreise ziehen erneut an: Derzeit müssten potenzielle Käufer im Durchschnitt 372.000 EUR für den Kauf eines mittelständischen Unternehmens einplanen.
Der demografische Wandel wird den Bedarf an Nachfolgern erhöhen und die Nachfolgesuche erschweren. Bereits jetzt sind über 1,5 Mio. Inhaber / -innen 55 Jahre oder älter. In den kommenden zehn Jahren werden mehr Nachfolger / -innen gebraucht werden als heutzutage. Die Zahl nachrückender Junggründer / -innen ist allerdings zu niedrig.
Die Tragweite eines zu gestaltenden Generationenwechsels im Unternehmen ist enorm. Im Regelfall ist es für den scheidenden Kopf des Unternehmens wie auch für den nachfolgenden Jungunternehmer ein tief greifendes Lebensereignis – nicht selten stark emotional aufgeladen. Eine Routine gibt es beiderseitig nicht, auf konkrete eigene Erfahrungen lässt sich meist nicht zurückgreifen. Erfahrungen anderer sind ebenso rar gesät, denn Verhandlungen im Zuge einer Nachfolgeregelung finden weit gehend im Verborgenen statt.
Sehr viele Puzzleteile gilt es in einem Kompromiss zusammenzusetzen – ein Prozess der ausreichend Vorbereitung und Information bedarf. Umso erfreulicher ist die in der jüngsten Vergangenheit merklich gestiegene Diskussion, die sich um die Königsdisziplin Nachfolge entfacht hat: Vor allem wirtschaftspolitisch – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene – ist viel passiert. Auch das Bewusstsein der Inhaber / innen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland wächst. Aktuelle Daten zum Nachfolge-Monitoring Mittelstand deuten etwas Entspannung bei der Zahl kurzfristig anstehender Unternehmensnachfolgen an.
Für die Unternehmensnachfolge und die Beratung zu diesem Thema gibt es spezielle Fördermittel und Zuschüsse.
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