Beratung Unternehmensnachfolge

Walking Man, Unternehmensnachfolge, Nachfolge

Unternehmensnachfolge

Zu wenig Kandidaten für Unternehmensnachfolge

Die Herausforderungen für viele mittelständische Unternehmen in Deutschland, eine Unternehmensnachfolge umzusetzen, haben nichts an Aktualität eingebüßt. Bis zum Ende des Jahres 2023 planen rund 190.000 Inhaberinnen und Inhaber, das Unternehmen in die Hände einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers zu legen.

Rund 120.000 dieser kurzfristigen Nachfolgen sind bereits in trockenen Tüchern. Dennoch ist der Planungsstand in den Unternehmen weiter leicht abnehmend. Auf dem Weg zur erfolgreichen Nachfolge ist dabei der Mangel an geeigneten Nachfolgekandidaten nach wie vor die mit Abstand größte Hürde. Das Gründungsinteresse ist weiter zu gering. Auf der anderen Seite steigt der Bedarf: Gegenwärtig sind bereits ein Drittel der Unternehmerschaft 60 Jahre oder älter – das sind etwa 1,2 Mio. Streben Inhabende kurzfristig eine Nachfolge an, sind sie im Durchschnitt bereits 64 Jahre alt.

Die ausgeprägte Nachfolgelücke führt dazu, dass selbst bei aktivem Engagement das Unterfangen einer Nachfolge oftmals nicht gelingen wird. Ungewollte Unternehmensstilllegungen dürften spürbar häufiger werden. Mit dem Scheitern ihrer Nachfolgepläne müssen aktuell rund 46.000 der Unternehmen rechnen, die eine Kurzfristnachfolge realisieren möchten. Dort sind die Inhaberinnen und Inhaber entweder noch gar nicht in den Prozess eingestiegen oder haben bislang nur Informationen gesammelt. Das sind im Langfristvergleich sehr hohe Werte.

Generell ist der Wunsch, die Nachfolge innerhalb der Familie zu regeln, weiter sehr ausgeprägt. Schwierig erweisen sich dabei aber generell zahlenmäßig kleiner werdende Nachfolge-Generationen sowie sich wandelnde Berufswege. Fehlendes Interesse bei Familienangehörigen ist folglich der dominierende Grund für eine geplante Geschäftsaufgabe. Insgesamt planen rund 190.000 Mittelständler bis Ende des Jahres 2026 ohne eine Nachfolgeregelung aus dem Markt auszutreten.

Das Nachfolge-Monitoring Mittelstand von KfW Research informiert im jährlichen Turnus über aktuelle Eckdaten und Entwicklungen zum Nachfolgegeschehen im deutschen Mittelstand. Basierend auf Daten des KfW-Mittelstandspanels wird dabei ein breites Verständnis angelegt, das nicht nur die Planungen größerer Familienunternehmen umfasst, sondern ebenso die Bestrebungen von Kleinstunternehmen und Solo- selbstständigen. Immerhin stellen Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten allein 82% aller Unternehmen in Deutschland.

Im diesjährigen „Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2022“ zeigt sich, dass der „Corona-Knick“ in den Rückzugsplanungen mittelständischer Unternehmerinnen und Unternehmer vollständig überwunden ist – der Anteil der Inhaberinnen und Inhaber mit generellen Rückzugs- bzw. spezifischen Nachfolgegedanken liegt im langjährigen Durchschnitt. Die Herausforderungen des Generationenwechsels haben nichts an Aktualität eingebüßt.

Etwas weniger kurzfristige Nachfolgewünsche: rund 190.000 Unternehmensnachfolgen bis Ende 2023 angestrebt

Bis zum Ende des laufenden Jahres planen rund 190.000 Inhaberinnen und Inhaber mittelständischer Unternehmen ihren Rückzug und streben dabei an, das Unternehmen in die Hände einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers zu legen. Das entspricht 5% aller kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland bis Ende 2023. Das sind im Vergleich zu den beiden Vorjahren etwas weniger Unternehmen, die eine kurzfristige Nachfolgeregelung auf der Agenda haben. Größere strukturelle Veränderungen bleiben aber aus.

Weitere 10% aller mittelständischen Unternehmen möchten mittelfristig (binnen drei bis fünf Jahren) eine Nachfolge realisieren. In absoluten Zahlen ausgedrückt, bedeutet das: Bis zum Ende des Jahr 2026 streben rund 560.000 der insgesamt 3,8 Mio. mittelständischen Unternehmen eine Nachfolge an.

Nachfolgehemmnisse: Mangel an geeigneten Nachfolgerinnen und Nachfolgern ist nach wie vor größte Hürde 

Selbst bei aktivem Engagement wird vielen Unternehmen dieses Unterfangen vermutlich nicht gelingen. Es gibt zahlreiche Hürden, an denen der Nachfolgeprozess stecken bleiben oder scheitern kann – von der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten bis zu bürokratischen Fallstricken.

Allein der Mangel an potenziellen Gründerinnen und Gründern, setzt eine natürliche Grenze. Die nach wie vor von den Unternehmen mit Abstand am häufigsten genannte Hürde der Unternehmensnachfolge ist die Schwierigkeit, geeignete Nachfolgekandidaten zu finden. Über drei Viertel der KMU sehen hier ein Problem (79%). Ursächlich ist dafür eine strukturelle Nachfolgelücke die zum einen demografisch begründet ist: Auf die geburtenstarke Babyboomer-Generation folgen deutlich schwächer besetzte Kohorten („Baby-Bust“). Es fehlt schlicht der Nachwuchs. Zum anderen entsteht die Nachfolgelücke durch ein seit Jahren geringes Gründungsinteresse. Die Gründungszahlen sind seit Jahren im Tief.

Erschwerend kommt das Problem des Zusammenfindens hinzu. Schwierig ist allein schon der Erstkontakt zwischen Unternehmen und Nachfolgeinteressierten, denn es mangelt an Ansprechpartnern und überregionalen Netzwerken. An diesen Hürden setzen sogenannte Nachfolgebörsen an, wie bspw. nexxt-change.de, die Unternehmerschaft und Nachfolgeinteressierte zusammenbringen.

Die Knappheit von Nachfolgerinnen und Nachfolgern wird mehr als doppelt so oft genannt wie die zweithöchste: die Einigung auf einen Kaufpreis (34%, Mehrfachnennungen möglich). Wenn potenzielle Nachfolgekandidatinnen oder -kandidaten identifiziert sind, ist mit dem Finden eines konsensfähigen Kaufpreises die nächste Hürde zu überwinden. Da- bei müssen nicht nur die unterschiedlichen Vorstellungen vom Wert des Unternehmens verhandelt werden, sondern auch die genauen Zahlungsmodalitäten.6 Schwierig dürften in diesem Zusammenhang die unterschiedlichen Blickwinkel der Akteure sein. Die Inhaberinnen und Inhaber nehmen meist eher eine retrospektive Bewertung der Entwicklung vor (Investitionen, Aufwand, Wachstum, emotionale Bindung etc.). Bei der möglichen Nachfolgerin bzw. dem Nachfolger dürften dagegen künftige Potenziale und Ertragsmöglichkeiten im Vordergrund stehen (Wettbewerbssituation, Kundenstamm, Auftragsbestand, Modernisierungsgrad, etc.).

Planungsstand bei den Unternehmen ausbaufähig, aber 120.000 kurzfristige Nachfolgen schon geregelt

Um eine Unternehmensnachfolge erfolgreich zu bewältigen, sind frühzeitige und intensive Vorbereitungen notwendig. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) empfiehlt diesbezüglich spätestens drei Jahre vor der gewünschten Übergabe mit konkreten Planungen und der Nachfolgesuche zu beginnen. Im Jahr 2022 haben 26% aller Nachfolgeplanenden bereits eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger gefunden. Davon haben 13% die Verhandlungen bereits abgeschlossen. Weitere 13% befanden sich zum Erhebungszeitpunkt zumindest bereits in Verhandlungen. Die Werte zum Status der Nachfolgeprozesse liegen damit in etwa im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Angesichts des notwendigen Planungsvorlaufs und der hohen zu überwindenden Hürden ist der Status kurzfristig anstehender Nachfolgen von besonderem Interesse. Hier zeigt sich im Jahr 2022 abermals ein Rückschritt: Von den KMU mit Nachfolgeplänen binnen zwei Jahren haben nur 35% die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen.

(Quelle: Kfw.de)


Egal ob zum Thema Unternehmensnachfolge, Praxisnachfolge, Betriebsnachfolge, Unternehmenskauf oder Unternehmensverkauf. Wir helfen weiter. Nehmen Sie Kontakt auf.

Kontakt

Weitere Informationen
Arztpraxis
Filmproduktion
Gastronomie
Institut Marktanalysen
Logistik
Mode, Fashion
Möbel
Praxisnachfolge
Büronachfolge
Familiennachfolge