Warenfinanzierung
Übersicht
Die Warenfinanzierung ist eine spezielle Form der Unternehmensfinanzierung, bei der Unternehmen Kapital erhalten, um Waren oder Rohstoffe einzukaufen, bevor sie diese weiterverkaufen oder verarbeiten. Sie ist besonders wichtig für Einzelhändler, Großhändler und produzierende Unternehmen.
Warum ist die Finanzierung wichtig?
Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) müssen vorfinanzieren, d. h. Waren einkaufen, bevor sie Geld durch den Verkauf einnehmen. Ohne ausreichende Liquidität kann das schnell zum Engpass führen.
Beispiel:
Ein Händler bestellt Waren im Wert von 20.000 €. Die Zahlung ist sofort fällig, der Verkauf erfolgt aber erst über mehrere Wochen hinweg.
Formen
Kontokorrentkredit (Überziehungskredit für Geschäftskonten)
- Flexibel nutzbar
- Zinsen nur auf die in Anspruch genommene Summe
- Gut für kurzfristige Warenfinanzierung
Lieferantenkredit
- Der Lieferant gewährt ein Zahlungsziel
- Günstig, da keine externe Finanzierung nötig
- Achtung: Skontoverlust bei später Zahlung
Warenkredit durch spezielle Warenfinanzierer
- Anbieter übernehmen den Einkauf für das Unternehmen
- Die Rückzahlung erfolgt nach Verkauf der Ware
- Oft mit Zahlungsziel bis zu 120 Tage
- Vorteil: Entlastung der Liquidität, Bonität oft zweitrangig
Factoring kombiniert mit Warenfinanzierung
- Unternehmen verkaufen offene Forderungen
- Der Factoring-Anbieter kann gleichzeitig neue Waren vorfinanzieren
- Beliebt bei wachstumsstarken Betrieben
Voraussetzungen
- Nachvollziehbarer Warenbedarf
- Bestehende oder erwartete Umsätze
- Solide Geschäftszahlen oder gute Perspektive
- Bei Startups: häufig auch Bürgschaften oder zusätzliche Sicherheiten nötig
Wann ist Warenfinanzierung sinnvoll?
- Saisonware (z. B. Mode, Garten, Weihnachten)
- Große Aufträge mit Vorleistungspflicht
- Wachstumsphasen mit Kapitalbedarf
- Geringe Eigenmittel oder längere Zahlungsziele
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